We Remember Jack Bruce
Zum einjährigen Todestag des Rock-, Blues- und Jazzmusikers Jack Bruce (Cream; Livetime; West, Bruce & Laing) veranstaltete die Jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg am 25. November 2015 im Kesselhaus der Kulturbrauerei Berlin ein Konzert mit Musikern, die mit ihm zusammengearbeitet hatten oder sich mit seiner Musik auseinandersetzen. „Mit Jack zu spielen war immer etwas Besonderes. Es war die beste Musik, die ich selbst je gehört hatte. Das gemeinsame Album ‚I‘ve Always Wanted to Do This‘ ist eine meiner Lieblingsplatten“, sagte Clempson vorab im Interview mit der BZ (www.bz-berlin.de). Einen grandiosen Auftakt gaben Joe Sachse (guitar) und Baby Sommer (drums). Sachse war kaum zu halten – angefeuert von Sommer – und umgekehrt bei dieser „Welturaufführung“. Wie der Schlagzeuger beteuerte, gab es dieses Duo noch nie auf der Bühne zu hören. (Ursprünglich sollte mal John Marshall spielen.) Die Zugabe erlaubten sich die beiden selbst – als „Vorband“. Das hatte Baby Sommer ja noch nie erlebt! „Ich kenne mich ja nicht so aus in der Rockszene“, flunkerte der Free Jazzer der ersten Generation und einstige Tanzmusiker (Klaus-Lenz-Sextett).
Andreas Willers setzte seine Sologitarre und kreative Auseinandersetzung mit Bruce-Kompositionen dagegen. Und weil ihm die Kollegen mit ihrer Zugabe sein Konzept durcheinandergebracht hatten, griff er zum Jack-Bruce-Bass und zeigte, was eine Harke ist.
Mit Clem Clempson (guitar, vocals) standen Adrian Askew (keyboard), Reggie Worthy (bass) und Eddie Filipp (drums) auf der Bühne – und als Sänger Rockpoet Pete Brown. Die Songs, die er mit Jack Bruce geschrieben hatte, durften an diesem Abend nicht fehlen: White Room, I Feel Free und als Zugabe Sunshine of Your Love. Wahnsinn oder anyway, wie Pete Brown sagt.
(Das geplante Konzert zwei Tage später in Cottbus ist abgesagt worden – schade, schade!)