"Die Kunst entsteht im Auge des Betrachters." (Picasso/Shakespeare)

Thomas Putensen Solo

Der Greifswalder Musiker Thomas Putensen ist am 22. Januar 2022 in der Kleinen Komödie Cottbus zu Gast gewesen – in der Reihe „Stars in der Theaternative C“. Sein Soloprogramm war eine wilde Mischung aus eigenen Songs und Liedern, die das Publikum liebt und immer wieder gern hört – von seinen Favoriten Manfred Krug und Holger Biege und manchem anderen, auch Kinder-, Pionier- und Volksliedern. „Ich bin spontan, ich spule mein Programm nicht nur runter, wechsle zwischen den Liedern“, sagt der Sänger, Komponist, Schauspieler über seine Bühnenarbeit. Die Zuhörer in den Reihen vor der Bühne dürfen dabei auch gern zu Mit-Akteuren werden. Und so wurde der Einstieg mit „Wenn Mutti früh zur Arbeit geht …“ gleich zum kleinen Chorgesang. Gerne lässt er in seinen Vortrag auch die eine oder andere Anmerkung zu Musikvorbildern, zu „geklauten“ Melodien einfließen. Die Arbeit als Korrepetitor, die er zum Anfang seiner beruflichen Tätigkeit an Theatern ausübte, dürfte einiges zu sein Wissen beigetragen haben. Manfred Krug und Peter Herbolzheimer, Reinhard Lakomy und Ludwig van Beethoven, Goodbye Johnny und die beiden deutschen Nationalhymnen – alles ist Musik und wird bei Thomas Putensen zu einem kaleidoskopischen Hörgenuss – mit Mitmachfaktor. Er improvisiert am Klavier, geht auf sein Publikum ein und wirkt frisch – als hätte er nicht schon eine Vorstellung hinter sich. Die Nachfrage nach Karten für dieses Konzert war so groß, dass sich die Theaternative C gemeinsam mit ihm entschloss, ein Nachmittagsprogramm einzuschieben. Corona-bedingt sind die Plätze in der Kleinen Komödie Cottbus begrenzt. Wie viele Künstler ist auch Thomas Putensen in der Pandemiezeit zum Buchautor geworden. „Küchengedichte“ heißt das Buch mit CD. „Die Kelle“ gibt er zum Besten, und „Der rote Apfel“. Es sind die kleinen, schönen Dinge des Lebens, das es zu genießen gilt – so seine Botschaft. Das Programm ist schon in seiner Endphase, da schiebt er ein Lied ein, das der einige Jahre in Cottbus aufgewachsene, DDR-bekannte Liedermacher Kurt Demmler für die Jungen Pioniere geschrieben hatte: „Ham’se nicht noch Altpapier?“ Ansonsten hatte er wohl um die 10 000 Liedtexte für alle und jeden in der DDR geschrieben. Das Pionierlied hat es in sich, wie Thomas Putensen anmerkt … Mit „Wenn du schläfst mein Kind“ (Text: Clemens Kerber, Musik: Wolfgang Heicking) und „Niemand liebt dich so wie ich“ von Manfred Krug zur Musik von Franz Lehar geht es in die Endrunde. Im Duett mit Schauspielerin Suzanne Kockat heißt es dann „Ich bin von Kopf bis Fuß“ auf Liebe eingestellt. Putensen wäre nicht Putensen, wenn es nicht noch eine Zugabe gäbe: „Als der Regen niederging“ von Holger Biege – von ihm damals mit Orchester eingespielt und immer noch in Erinnerung bei den Gästen dieses Abends. Um dann den Adrenalinpegel beim Publikum zu senken, spielt Thomas Putensen ein Klavierstück, der Natur abgelauscht: „Regen über Mühlenkamp“. Dann ist dieser Abend zu Ende – und gibt den Menschen, die ihn erlebt haben Kraft, die Pandemie-Zeit durchzustehen.

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