Jazz in Köln
Beim Griff in die große Veranstaltungskiste der Kölner Musikszene sind zwei interessante Konzerte herausgekommen: „Bazga“ recording session im Loft (16. Januar) und James Blood Ulmer im Trio mit Calvin „The Truth“ Jones, bass, und Aubrey Dayle, drums im Stadtgarten (18. Januar). Das war Kontrastprogramm pur.
Bazga, das ist ein deutsch/niederländisches Quartett, das 2013 in Arnhem (NL) gegründet wurde, zunächst mit Frank van Hassel (NL) am Altsaxofon, Jort Terwijn (bass/NL), Hans Arnold (drums/D) und Uli Weber (git/D). 2014 übernimmt Evgeny Ring (D) den Saxofonpart. Die Band überzeugt die Zuhörer mit Eigenkompositionen, die sich in einer beeindruckenden atmosphärischen Dichte entwickelten. „Bazga lebt von dynamischer Vielfalt, dem experimentieren mit Klangfarben und den sehr unterschiedlichen musikalischen Hintergründen der Bandmitglieder“, sagt die Band über sich. Und dem ist unbedingt zuzustimmen. In diesem Konzert wurden Aufnahmen zur Veröffentlichung einer neuen EP gemacht (weitere Infos unter www.bazga.nl). Deshalb war selbst die Handy-Kamera ausgeschaltet.
Die sensible, differenzierte, dem gemeinsamen Spiel verpflichtete E-Gitarre von Uli Wegner noch im Ohr und in bester Erinnerung, folgte im sehr gut besuchten Stadtgarten mit James Blood Ulmer eine amerikanische Jazz-Legende. Er kehrt mit seinem Spiel zu den musikalischen Wurzeln des Blues zurück – elektronisch verformt. „Der einzigartige Klang, der seine unverwechselbare Handschrift trägt“, wie es in der Konzertankündigung hieß, ging leider dank einer unausgewogenen Soundeinstellung unter. Der Lautstärkepegel von Ulmers Gitarre dominierte das ganze Konzert und ließ kaum Raum für das Spiel von Schlagzeug und Kontrabass. Schade. Die Fans scheint es nicht gestört zu haben, sie drängten am Ende zur Bühne, um CD’s und Autogramme aus der Hand des über 70-jährigen Meisters entgegenzunehmen.
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